Netzwerk
Zum OIKOPOLIS-Netzwerk zählen neben der Kerngruppe aus Tochterfirmen auch jene externen Betriebe, an denen die OIKOPOLIS-Beteiligungsgesellschaft Minderheitenanteile hält. Dies gewährt ihnen eine gewisse finanzielle Absicherung unter Wahrung der operativen Unabhängigkeit. Durch die Integration ins OIKOPOLIS-Netzwerk profitieren sie zudem von zahlreichen Synergieeffekten, die ihrerseits Kosten mindern und Umsätze erhöhen können.

• Hëpperdanger Wandenergie S.à r.l. (32,86 %)
• Hëpperdanger Wandenergie S.à r.l. (32,86 %)
1995 von Jos und Änder Schanck mit drei weiteren Kollegen gegründet, wurde die Hëpperdanger Wandenergie sàrl 1998 größte Teilhaberin einer als Musterbeispiel für Public/Private Partnership gelobten Aktiengesellschaft, der Wandpark Hengischt SA, die Windkraftanlagen in den Luxemburger Ardennen erstellt und betreibt.
Auf Antrag der OIKOPOLIS-Beteiligungsgesellschaft traten die Gesellschafter der Hëpperdanger Wandenergie der OIKOPOLIS Participations ab 2012 in zwei Tranchen Anteile an ihrer Sàrl ab. Zweck der Beteiligung war aus OIKOPOLIS-Sicht, ein Gegengewicht zum Verbrauch an fossiler Energie durch die OIKOPOLIS-Betriebe zu setzen.

• Kass-Haff S.à r.l. (30,00 %)
• Kass-Haff S.à r.l. (30,00 %)
Die OIKOPOLIS-Beteiligungsgesellschaft ist Gründungsmitglied der 2012 geschaffenen Kass-Haff sàrl. Ihr Zweck sind Erstellung und Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Betriebs, der nach Demeter-Prinzipien arbeitet sowie Begegnungsort sein will, an dem Stadtmenschen eine ganzheitliche Agrikultur kennenlernen können.
Neben diesem Konzept motivierte die OIKOPOLIS-Gruppe auch das auf dem Kass-Haff ins Werk gesetzte, zeitgemäße Gesellschaftsmodell zur Beteiligung. Die für Bauernhöfe ungewohnte Gesellschaftsform einer GmbH (sàrl), initiiert von Tom Kass und Anja Kass-Staudenmayer, trennt Hofeigentum und Bewirtschafter. So umgeht man die tradierte Form der Betriebsweitergabe durch Vererbung und den damit verbundenen Druck auf die Betreiberfamilie, z.B. durch den oftmals existenzgefährdenden Zwang zur „Auszahlung“ der nicht erbenden Geschwister.
Zugleich ermöglicht die Aussiedlung aus dem Ortskern von Rollingen/Mersch in eine extensive Dorfrandlage dem Traditionshof neue Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette. Dafür sorgen u.a. Vereinbarungen mit der BIOG-Genossenschaft und NATURATA, die den bekannten Demeterbetrieb um eine Hofmolkerei und einen NATURATA-Hofladen erweitern. Darüber hinaus zielt der Modellbetrieb nun mit eigenen Seminar- und Tagungsräumen auch auf eine pädagogische Vermittlung der biologisch-dynamischen Betriebsführung, bei der Theorie und Praxis eindrucksvoll zusammenkommen.

• Dudel-Magie S.à r.l. (10,40 %)
• Dudel-Magie S.à r.l. (10,40 %)
2013 gründeten Marc und Ginette Emering gemeinsam mit Joëlle Weimerskirch auf dem Sprinkinger Hof „An Dudel“ eine GmbH, die den Hofnamen und eine Abkürzung aus den Vornamen von dessen Besitzerpaar als Betriebsnamen erhielt: die Dudel-Magie sàrl. Unternehmenszweck sind Produktion und Verkauf von Bio-Frischei-Nudeln, die in einer kleinen Hof-Manufaktur hergestellt werden – passend zum Bewirtschaftungsschwerpunkt von „An Dudel“, der Hühner- und Hähnchenmast.
Als weiteren Gesellschafter holten die Gründer die OIKOPOLIS-Beteiligungsgesellschaft ins Boot und überließen ihr gut 10% der Unternehmensanteile der neuen Firma (13 von 125 Anteilen) sogar kostenlos. Durch diese Schenkung wollten die Gründer des Familienbetriebs unterstreichen, dass eine Integration ins Netzwerk der OIKOPOLIS-Bio-Vermarktungsinitiativen generell zum Nutzen aller Beteiligten ist. Neue Teilnehmer profitieren von ihr ebenso wie Bestands-Mitglieder, denn eine Ausdifferenzierung der Wertschöpfungskette unter demselben Dach kommt all ihren Gliedern zugute – bis hin zum Verbraucher, der neue Bio-Produkte aus regionaler Erzeugung bekommt. Im Falle der Bio-Frischeinudeln aus Sprinkange gibt es gleich zwei Reihen neuer Markenprodukte, denn die Dudel-Magie produziert sowohl für die BIOG-Marke als auch für ein eigenes Label, das ab Hof selbst vermarktet wird.
Schon ein Jahr nach Betriebsgründung erhielt die Dudel-Magie den 6. Bio-Agrar-Präis – als erster Preisträger in der neu eingeführten Sparte „Verarbeiter, Händler und Organisationen im Bereich der biologischen Landwirtschaft“. Bei der Preisübergabe im Rahmen der Foire Agricole würdigte der zuständige Minister das Ziel des Gemeinschaftsprojekts, „alles so regional wie möglich zu produzieren und verkaufen“. Besonders betonte er die Tatsache, dass Dudel-Magie durch Herstellung und Vermarktung biologischer Eiernudeln sogar neue Arbeitsplätze geschaffen hat.
• BIO-OVO SA (10,29 %)
• BIO-OVO SA (10,29 %)
Die Aktiengesellschaft BIO-OVO SA entstand 2012 im luxemburgischen Buschdorf aus der Houtmann-Odem sàrl, mit der die OIKOPOLIS-Betriebe seit Jahren auf mehreren Ebenen kooperierten: der Familienbetrieb lieferte Bio-Eier an BIOGROS und verpackte auch die Bio-Eier anderer Produzenten für die BIOG-Marke. 2012 wurde die regionale Packstelle für Bio-Eier auf Initiative von Jos Houtmann zu einem modernen Partnerschaftsunternehmen umgestaltet.
An seinem Besitz beteiligten sich neben Jos Houtmann und Marie-Gabrielle Houtmann-Odem fast alle regionalen Bio-Eier-Produzenten sowie die Mitarbeitenden der alten Eierpackstelle und eine deutsche Partnerfirma. Zusammen halten diese Teilhaber rund 90% der Anteile an der der neuen Aktiengesellschaft. Die verbleibenden Anteile zeichnete bei Gründung von BIO-OVO die OIKOPOLIS Participations.
• Naturata eG (< 1 %)
• Naturata eG (< 1 %)
Als Vorläuferin der heutigen Naturata AG (s.o.) wurde die Naturata eG zunächst als reiner Großhändler auf dem damals noch jungen deutschen Biomarkt gegründet. Erst später begann Naturata damit, die vielfach noch nicht in Bio-Qualität verfügbaren Produkte selbst zu entwickeln. 2003 wurden die Logistik-Dienstleistungen ausgelagert und von der jetzt so benannten NATURATA Logistik eG übernommen, während die Naturata AG sich seither auf Entwicklung und Vermarktung von Lebensmitteln in Demeter- oder Bio-Qualität konzentriert.
• Bingenheimer Saatgut AG (< 1 %)
• Bingenheimer Saatgut AG (< 1 %)
Die in Nordhessen angesiedelte Aktiengesellschaft ging 2001 aus einer Initiativgruppe engagierter Demeter-Gärtnerinnen und –Gärtner hervor – mit dem Ziel, Gemüsesaatgut für den biologisch-dynamischen Anbau zu züchten. Im Gegensatz zur geläufigen Praxis werden dabei nicht Hybridsorten verbreitet, sondern im Sinne der Nachhaltigkeit samenfeste Sorten gepflegt. Diese bilden von Natur aus fruchtbare Samen, vermehren sich also ohne menschliches Zutun, und geben ihre Anlagen von der Mutter- zur Tochterpflanze komplett weiter.
So wird die natürliche Sortenvielfalt in Landwirtschaft und Gartenbau erhalten und die Saatgutvermehrung als Kulturaufgabe der Gesellschaft gestärkt. Dies geschieht auch durch die Weiterentwicklung sozialer Wirtschaftsformen zwischen allen am Produktions- und Verbrauchsprozess beteiligten Gruppen.